Schaustellerbetriebe optimal betreuen

Für Betriebe, die sich für diese Betreuungsform qualifiziert haben, ist das KPZ-Modell eine maßgeschneiderte und kostengünstige Lösung, um den gesetzlichen Verpflichtungen des Arbeitssicherheitsgesetzes (ASiG) nachzukommen. Diese Betriebe werden bei Bedarf sicherheitstechnisch und arbeitsmedizinisch durch externe Dienstleister betreut. Wichtig zu wissen ist, dass diese Dienstleister keine Mitarbeitenden der BGN und damit auch keine Aufsichtspersonen sind. Ihre reine Beratungsfunktion üben sie im Auftrag der BGN aus. Erfahrungsgemäß ist diese Beratung sinnvoll und bildet mit der Basisqualifikation, die in der Regel über einen Fernlehrgang erfolgt, eine wichtige Einheit.

Auf Schausteller zugeschnitten

Die Bedürfnisse der Schaustellerbetriebe unterscheiden sich in einigen Punkten von Unternehmen anderer Branchen. So haben sie zum Beispiel aufgrund ihrer überregionalen Reisetätigkeit oft Beratungsbedarf weit entfernt von ihrem eigentlichen Betriebssitz. Außerdem können die Fahrgeschäfte in der Regel nur auf Festplätzen im aufgebauten Zustand angesehen werden und nicht zu Hause beziehungsweise im Winterquartier. Diesen Besonderheiten ist die BGN bisher dadurch begegnet, dass sich Schausteller auf ihrer Reise auch an die für die jeweilige Region zuständigen KPZ-Dienstleister wenden konnten und nicht nur an diejenigen, die für die Heimatadresse des Betriebssitzes zuständig sind. Diese Regelung hat sich bewährt und gilt weiterhin.

An seine Grenzen stieß dieses Vorgehen, wenn Folgetermine erforderlich waren und der Schaustellerbetrieb zu diesem Zeitpunkt bereits in eine andere Region weitergezogen war. Theoretisch wäre also immer ein anderer Dienstleister zuständig gewesen, weshalb einzelne Dienstleister im Einzelfall und bei Bedarf auch schon überregional im Einsatz waren – alles in allem eine sehr aufwendige und komplizierte Beratungsleistung.

Experten für die Branche

Um das zu ändern und eine noch bessere Betreuung zu gewährleisten, rief die BGN Anfang 2021 eine kleine und inzwischen gewachsene Gruppe von KPZ-Dienstleistern ins Leben, die sich als ausgewiesene Spezialisten um die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung der Schaustellerbetriebe kümmern. Sie haben für ihre Betreuungsaufgaben deutlich größere Zuständigkeitsregionen (siehe Karte im Infokasten), sodass für die einzelnen Schaustellerbetriebe eine auf Dauer angelegte persönlichere Betreuung sichergestellt werden kann. Zudem wird durch die Spezialisierung ein regelmäßiger, themenbezogener Erfahrungsaustausch ermöglicht, persönliche Netzwerke gefördert, das spezielle Branchenwissen stetig erweitert und das zielgruppengerechte Beratungsangebot weiter verbessert. Selbstverständlich werden auch alle anderen KPZ-Dienstleister von diesem Wissen profitieren, damit auch sie Beratungsanfragen schnellstmöglich kompetent nachkommen können. Die Schaustellerexperten agieren also als Multiplikatoren und behalten gleichzeitig – zumindest indirekt – „die Fäden in der Hand“.

Mehr Beratungen, mehr Arbeitssicherheit

Die Anzahl an Beratungen, insbesondere hinsichtlich Unterstützungen bei der Gefährdungsbeurteilung, stieg in den vergangenen Jahren an. Das Gute daran: Mit jeder professionellen Beratung durch die Spezialistengruppe steigt die Arbeitssicherheit. Damit dieser Erfolg dauerhaft besteht, ist es von zentraler Bedeutung, dass Schaustellerbetriebe rechtzeitig ihren Beratungsbedarf erkennen – und dass sie die spezialisierte und auf ihre Branche zugeschnittene Form der KPZ-Betreuung nutzen.