Geschäftspolitik und Verantwortung zum Schutz vor unbeabsichtigter Verzerrung in Algorithmen des maschinellen Lernens
Interdisziplinärer Austausch über nationale Grenzen hinweg

50 Jahre IVSS-Sektion Maschinen- und Systemsicherheit

Im März 2025 wurde in Rom ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: das 50-jährige Bestehen der IVSS-Sektion Maschinen- und Systemsicherheit. Einen würdigen Rahmen bildete der dreitägige wissenschaftliche Kongress „ICSI 2025 – International Conference on Safety & Innovation“, der gemeinsam mit der italienischen Unfallversicherung (INAIL) organisiert wurde. Mehr als 250 Teilnehmende aus der ganzen Welt präsentierten in über 70 Vorträgen den gegenwärtigen Stand der Forschung im Bereich Arbeitsschutz.

Das Wort „Innovation“ im Titel veranschaulicht es: Im Mittelpunkt standen neueste Erkenntnisse aus den Bereichen Arbeitssystemgestaltung, künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung, die vorgestellt und wissenschaftlich diskutiert wurden. Genau diese Vorgehensweise – den interdisziplinären, fachlichen Austausch von Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt – hat sich die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) und damit auch die Sektion Maschinen- und Systemsicherheit auf die Fahnen geschrieben. Denn nur wenn man grenzüberschreitend Präventionswissen teilt, kann man mit der immer rasanter werdenden Innovationsgeschwindigkeit mithalten. Und dies kommt weltweit allen arbeitenden Menschen und damit auch den Betrieben zugute: Ein sicheres Arbeitssystem ist die Basis für unfallfreies Arbeiten und dies wiederum ein Garant für die Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte.

Seit 1975 aktiv

Die Sektion wurde 1975 im Rahmen des 1. Internationalen Kolloquiums „Mensch – Maschine – Umwelt“ in Freiburg gegründet. Einige der Gründungsinstitutionen sind heute noch Mitglied, zum Beispiel die österreichische und die schweizerische Unfallversicherung (AUVA, Suva) oder auch die BGN. Bereits 1973 verpflichtete sich die BGN, eine führende Rolle in der neuen Sektion zu übernehmen. Die ursprüngliche Idee einer Sektion für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie wurde durch den Wunsch der Zentrale in Genf erweitert, sich mit allgemeinen Fragen des Maschinenschutzes zu befassen: Probleme, die durch unsichere Maschinen und Arbeitsplätze, mangelhafte Schutzeinrichtungen, unklare Betriebsanweisungen, mangelnde Berücksichtigung des Faktors Mensch und unzureichende Normung verursacht werden. Dies führte zur IVSS-Sektion „Maschinenschutz“, aus der 1992 die Sektion „Maschinensicherheit“ und fünf Jahre später die Sektion „Maschinen- und Systemsicherheit“ wurde. Der Wandel des Namens spiegelt den Wandel in der Gesellschaft wider: Die Gesamtbetrachtung von Technik, Mensch, Organisation und Umwelt wurde zunehmend wichtiger. 

Logo 50 Jahre IVSS

Transfer und Teilen von Expertenwissen

Durch Veröffentlichung von Informationen und Broschüren auf der Webseite der IVSS-Sektion Maschinen- und Systemsicherheit, die Organisation von Kongressen und Webinaren oder die Ausschreibung von Wettbewerben wie dem „Safety Award“ fördert die Sektion Expertenwissen und -vernetzung. Auch durch Projektgruppen, die ihre Arbeitsergebnisse zu Themen wie „Digitale Fertigung“, „Explosionsschutz“ oder „Manipulation von Schutzeinrichtungen“ veröffentlichen, wird der Wissenstransfer gefördert und man kann heute auf ein halbes Jahrhundert erfolgreicher Arbeit zurückblicken. Dies zeigt, dass hochgesteckte Ziele am besten durch Zusammenarbeit erreicht werden – durch den Austausch von Know-how und Expertise über alle Grenzen hinweg.