Dieser Job ist mehr als nur Technik
Jonas Brenneis und Dr. Andre Becker arbeiten seit circa einem Jahr als Ingenieure für Maschinensicherheit in der Prüf- und Zertifizierungsstelle bei der BGN in Mannheim. Im Akzente-Interview erzählen sie über ihren Arbeitsalltag, ihre Motivation und warum ihre Tätigkeit ein wichtiger Teil der Prävention ist.
Akzente: Wenn Sie Ihren Freunden Ihre Arbeit erklären müssten, was würden Sie sagen? Was sind typische Aufgaben in Ihrem Arbeitsalltag?
Dr. Andre Becker: Wir prüfen und beurteilen Maschinen bei Herstellern von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen unter sicherheitstechnischen Gesichtspunkten, um dadurch Arbeitsunfälle an diesen Maschinen zu verhindern.
Jonas Brenneis: Zuerst wird die Maschine beim Hersteller geprüft, dort werden Fotos gemacht und verschiedene Fragen zur Sicherheit der Maschine mit den Mitarbeitenden des Herstellers besprochen. Weitere wesentliche Schritte sind dann die Beurteilung der technischen Unterlagen wie Stromlaufplan, Pneumatikplan und Betriebsanleitung sowie die Erstellung des Prüfberichts. Bei bestandener Prüfung vergeben wir ein GS-Zeichen oder das DGUV-Test-Zeichen. Das beantragt der Hersteller und es ist fünf Jahre gültig.
Akzente: Welche Qualifikationen muss man mitbringen, um als Ingenieur für Maschinensicherheit für die BGN zu arbeiten?
Brenneis: Ich habe einen Master in Maschinenbau.
Becker: Ich bin Dr.-Ing. Maschinenbau und war nach meiner Promotion als Leiter einer Konstruktions- und Entwicklungsabteilung tätig.
Brenneis: Um Ingenieur für Maschinensicherheit zu werden, machen wir gerade eine zweijährige BGN-interne Qualifizierung. Vieles eignen wir uns im Selbststudium an. Ein wesentlicher Teil besteht darin, dass wir gemeinsam mit erfahrenen Expertinnen und Experten aus unserem Team Prüfungen an Maschinen durchführen. Wir besuchen Seminare, Messen und nehmen an Erfahrungsaustauschrunden teil. Nach nun circa einem Jahr können wir vieles schon eigenständig. Es ist also keine klassische Ausbildung und hat viel Praxisbezug.
Akzente: Warum haben Sie sich für die BGN als Arbeitgeber entschieden?
Brenneis: Bei meiner Jobsuche habe ich bewusst nach Stellenangeboten gesucht, bei denen ich sicher sein kann, dass ich am Ende des Tages mit einem guten Gefühl nach Hause gehen kann. Hier wird großen Wert auf die Personalentwicklung gelegt. Im Vergleich zu anderen Arbeitgebern bietet die BGN mehr Sicherheit und Stabilität, aber auch viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Die umfangreichen Zusatzleistungen wie das Job-Ticket sind ein zusätzliches Plus.
Becker: Für mich haben der Präventionsgedanke und die Möglichkeit, mit meiner Tätigkeit zur Arbeitssicherheit beizutragen, den Ausschlag gegeben. Die BGN bietet viel in Sachen Work-Life-Balance, zum Beispiel flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Aufgrund der großen Distanz zu meinem Wohnort hat das für mich die BGN als Arbeitgeber überhaupt erst möglich gemacht.
Akzente: Hand aufs Herz – wie viele Klischees über das Arbeiten in einer Behörde haben sich Ihrer Erfahrung nach während Ihrer bisherigen Zeit bei der BGN bewahrheitet?
Becker: Da ich schon einmal im öffentlichen Dienst gearbeitet habe, waren mir diverse Vor- und Nachteile beim Arbeiten in einer Behörde bekannt. Bei der BGN wurde ich sehr positiv überrascht, wie modern, flexibel und digital der öffentliche Dienst sein kann.
Brenneis: Die BGN geht die Herausforderungen der Digitalisierung und Modernisierung sehr proaktiv an. Alles Wichtige kann ich digital erledigen und benötige keine Papierdokumente mehr.
Akzente: Sie haben gesagt, dass Sie Ihre Arbeit als sinnstiftend empfinden. Welchen Einfluss hat sie konkret auf die Sicherheit und Gesundheit der Menschen in den Mitgliedsbetrieben?
Brenneis: Unsere Arbeit trägt wesentlich zur Sicherheit und Gesundheit der Menschen bei, indem wir dafür sorgen, dass die Beschäftigten an sicheren Maschinen und Anlagen arbeiten, wenn diese von uns geprüft sind. Ich denke, am Ende des Tages möchte jeder so gesund nach Hause gehen, wie er zur Arbeit gekommen ist, und dazu leisten wir unseren Beitrag. Damit sichere und geprüfte Maschinen zum Einsatz kommen, sind wir als Prüfstelle natürlich auch auf die Mitarbeit unserer Mitgliedsunternehmen angewiesen.
Akzente: Stehen Sie im direkten Kontakt mit den Mitgliedsbetrieben? Wer kommt auf Sie zu?
Becker: Der erste Ansprechpartner für Mitgliedsbetriebe ist meistens der Technische Aufsichtsdienst (TAD). Bei speziellen Fragen unterstützen wir die jeweilige Aufsichtsperson als Experten für Maschinensicherheit.
Brenneis: In der Regel kommen Hersteller auf uns zu.
Akzente: In welchem Fall können Hersteller Sie kontaktieren?
Becker: Hersteller von Nahrungsmittel- oder Verpackungsmaschinen können die Prüfstelle beauftragen zu beurteilen, ob eine von ihnen hergestellte Maschine sicher ist. Ebenso können Hersteller von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Stich und Schnitt eine Prüfung bei uns beauftragen. Alle Informationen findet man unter www.pz.bgn.de.
Akzente: Was ist für Sie das Besondere an Ihrem Job? Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Brenneis: Technik hat mich schon immer fasziniert. In diesem Beruf habe ich die Möglichkeit, ein breites Spektrum an verschiedenen Maschinen und Technologien kennenzulernen. In erster Linie steht die sicherheitstechnische Beurteilung im Vordergrund. Für mich persönlich ist es aber auch spannend, die Vielfalt der technischen Lösungen zu sehen, und gleichzeitig ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich mit meiner Arbeit dazu beitrage, die Sicherheit von Maschinen und Anlagen zu verbessern.
Becker: Im landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern bin ich praktisch auf dem Traktor groß geworden. Die dabei entstandene Begeisterung für Technik und speziell für die Funktionsweise von Maschinen haben meinen beruflichen Werdegang bestimmt. Der Schutz des Menschen beim Betrieb von Maschinen und Anlagen war dabei ständiger Wegbegleiter. Die große Herausforderung, das richtige Verhältnis von Sicherheit, Bedienbarkeit und Kosten bei der Konstruktion einer Maschine zu finden, hat mich in den vergangenen Jahren immer mehr fasziniert. Durch den intensiven Kontakt mit Maschinenherstellern kommen wir sehr häufig mit den neuesten Technologien in Berührung. Wir beraten die Hersteller, wie sie die Maschinen so sicher wie möglich bauen können.
Akzente: Was schätzen Sie an der Arbeit mit Ihren Kolleginnen und Kollegen besonders?
Brenneis: Die Arbeitskultur ist kollegial und unterstützend. Mir persönlich sind eine offene Fehlerkultur und gegenseitiger Respekt sehr wichtig und ich sehe diese Werte auch bei der BGN. Ich könnte mir keine besseren Kolleginnen und Kollegen wünschen. Wir haben eher flache Hierarchien und sind sehr frei in dem, was wir tun. Termine und Arbeit können wir weitestgehend frei einteilen. Jeder hat die Möglichkeit, seine Meinung einzubringen und Einfluss darauf zu nehmen, an welchen Projekten man mitarbeiten möchte.
Becker: Das Wohlbefinden der Beschäftigten und der respektvolle sowie empathische Umgang miteinander stehen im Vordergrund. Mit Problemen und Schwierigkeiten wird man nie allein gelassen, im Gegenteil, man erfährt Unterstützung auf allen Ebenen. Eine offene und respektvolle Feedbackkultur wird aktiv gefördert und erfolgt stets auf Augenhöhe. Es bestehen umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten und bei individuellen Fortbildungswünschen, zum Beispiel dem Besuch einer Messe, stößt man immer auf ein offenes Ohr.
Ausgezeichnet: BGN ist „Top Company 2025“
Auch 2025 wurde die BGN wieder von Kununu, dem Marktführer unter den Online-Plattform für Arbeitgeberbewertungen, als „Top Company“ ausgezeichnet. Dieses Siegel erhalten Arbeitgeber, die eine herausragende Unternehmenskultur pflegen und von Ihren Mitarbeitenden geschätzt werden. Es ist laut Kununu nicht nur eine Anerkennung der bisherigen Erfolge, sondern auch ein starkes Signal an potenzielle Talente: Bei der BGN stehen Zusammenhalt, Entwicklung und Wertschätzung an erster Stelle.
Kontakt:
Jonas Brenneis
Mobil: 0152 56773472
E-Mail: Jonas.Brenneis@bgn.de
Dr. Andre Becker
Mobil: 0152 56773476
E-Mail: Andre.Becker@bgn.de
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