
Ein Job mit Sinn und Perspektive
Die Arbeit: Für die meisten Menschen Grundlage zur Existenzsicherung, für einige aber auch deutlich mehr als das. Angesichts der vielen Stunden, die wir bei der Arbeit verbringen, sollte sie nicht nur Broterwerb, sondern sinnstiftend sein, Perspektiven eröffnen, den Austausch mit Menschen ermöglichen und Raum zur Weitergabe von Wissen schaffen. Genau das bietet der Beruf der Aufsichtsperson bei der BGN.
Kein Tag gleicht dem anderen: Wer sich bei der BGN zur Aufsichtsperson (AP) ausbilden lässt, wird zukünftig nicht nur einen hoch qualifizierten Beruf haben, sondern auch eine sinnstiftende Aufgabe mit viel Abwechslung. Aufsichtspersonen tragen durch ihre Beratungstätigkeit in den Betrieben vor Ort maßgeblich dazu bei, dass die dortigen Arbeitsplätze noch sicherer werden und die Beschäftigten abends gesund den Heimweg antreten können. Die Ausbildung bietet eine spannende Mischung aus Theorie und Praxis, vielseitige Einblicke, flexiblen Gestaltungsspielraum und stabile berufliche Perspektiven. Dass es bei der Berufsgenossenschaft Aufsichtspersonen gibt, ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Durch ihre Arbeit leisten die AP einen wesentlichen Teil zur Umsetzung des Präventionsauftrags der BGN.
Individuelle Betreuung durch erfahrene Aufsichtspersonen
Eine Person in Ausbildung zur Aufsichtsperson nennt man „Aufsichtsperson in Vorbereitung“, kurz „AP i. V.“. Wer bei der BGN AP i. V. ist, kommt an Dirk Pauers und Falco Affeld nicht vorbei. Die beiden sind selbst erfahrene Aufsichtspersonen und stehen den neuen AP i. V. von Anfang als Ausbildungskoordinatoren zur Seite. „Die Entwicklung von Personen während der Ausbildung mitzuerleben, von Stand null bis zur fertigen AP, sie durch Höhen und Tiefen zu begleiten, ist emotional“, sagt Dirk Pauers. „Menschen auf diesem Weg zu unterstützen, macht unseren Job besonders“, betont Falco Affeld. Die Ausbildungskoordinatoren der BGN betreuen die AP i. V. während der gesamten Ausbildungszeit fachlich und organisatorisch.
Persönliche Einblicke in die Ausbildung

Die Ausbildungskoordinatoren: Dirk Pauers (links) und Falco Affeld.

Matthias Orlowski ist seit Juni 2024 bei der BGN und hat die erste Prüfung hinter sich, seine Ausbildung dauert noch circa ein Jahr.

Sven Wirtz (links) und Rayan Itani haben im Januar die Ausbildung zur Aufsichtsperson erfolgreich beendet.
Das sagen die neuen und zukünftigen AP über ihre Ausbildungszeit
Matthias Orlowski, Bäckermeister und geprüfter Betriebswirt, ist angehende Aufsichtsperson. Er stand vor der Entscheidung, sich selbstständig zu machen, war sich aber wegen der damit einhergehenden finanziellen Verantwortlichkeiten unsicher. Der Job als AP ist für ihn eine gute Lösung: So arbeitet er weitgehend eigenständig und kann beratend tätig sein – ohne den Druck eines Selbstständigen zu haben. „Ich freue mich auf die Eigenständigkeit, dass ich meinen Tag und meine Aufgaben frei gestalten kann. Das ist wirklich ein Riesenvorteil“, berichtet Matthias Orlowski. „Mir ist kein Unternehmen und kein anderer Beruf bekannt, in dem das so ist. Auch die Planungssicherheit ist ein großer Vorteil.“ Seine Tipps: In der Ausbildung muss man bereit sein, viel Zeit zu investieren, zu reisen, und sich in Rechtsvorschriften einlesen wollen. Motivation und Durchhaltevermögen seien entscheidend.
Rayan Itani ist gelernter Küchenmeister, Sven Wirtz gelernter Konditormeister. Um Aufsichtspersonen zu werden, sind die beiden von ihren Führungspositionen in die Rolle der Lernenden zurückgegangen. Das sei eine Umstellung gewesen, hätte sich am Ende aber ausgezahlt. „Die Ausbildung ist herausfordernd, abwechslungsreich und braucht viel Selbstdisziplin“, sagt Rayan Itani. „Man muss für den späteren Job ein Generalist und in der Lage sein, Neues innerhalb kurzer Zeit zu lernen“, ergänzt Sven Wirtz. „Deshalb ist es wichtig, dranzubleiben und aufnahmefähig zu bleiben.“ Inzwischen haben sie die Ausbildung zu Aufsichtspersonen bei der BGN erfolgreich beendet. „Die BGN gibt einem die Freiheit zur Selbstgestaltung mit einer gewissen Erwartungshaltung“, blickt Itani zurück. „Die Ausbildungspaten, in unserem Fall Sabine Nowak und Monika Kabisch, helfen in Höhen und Tiefen“, unterstreicht Wirtz. „Die intensive Unterstützung durch die Ausbildungskoordinatoren und der Austausch mit den Ausbildungskollegen sind enorm wichtig und helfen bei der Umsetzung der Ziele.“
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um Aufsichtsperson bei der BGN werden zu können, muss man folgende Voraussetzungen erfüllen:
- abgeschlossenes Studium der Ingenieur- oder Naturwissenschaften (Master oder höher) oder Meisterbrief (z. B. Bäckermeisterin) bzw. staatlich geprüfter Techniker
- danach mindestens zwei Jahre relevante Berufserfahrung
- Pkw-Führerschein
Neben den fachlichen Anforderungen sind außerdem noch einige persönliche Eigenschaften entscheidend:
- soziale Kompetenz, Offenheit und Lernbereitschaft
- eigenständige Arbeitsweise und Organisationstalent
- Interesse an Arbeitsschutzthemen
- Freude am Umgang mit Menschen
- Bereitschaft zu Dienstreisen (primär mit dem Auto)
Vergütung und Kosten
Die BGN übernimmt die Ausbildungskosten. Während der Ausbildung erhalten die AP i. V. ein tariflich geregeltes Gehalt, das in der Stellenausschreibung genau benannt wird.
So läuft die Ausbildung ab
Da das Berufsbild der Aufsichtsperson vielen Bewerberinnen und Bewerbern nicht geläufig ist, startet das Auswahlverfahren immer mit einem Informationsgespräch, bei dem Bewerbende auch ihre Fragen stellen können. Bei einem weiteren Termin folgt das eigentliche Bewerbungsgespräch.
- Die Ausbildung umfasst mehrere interne und externe Prüfungen. Die Abschlussprüfung findet vor einer Prüfungskommission der DGUV statt.
Die Ausbildung zur Aufsichtsperson wird von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geregelt und dauert ein bis zwei Jahre. Es gibt keine klassischen Ausbildungsjahrgänge wie in der Berufsschule: Jede angehende Aufsichtsperson ist Teil einer kleinen Gruppe, in der intensiver Austausch und gegenseitige Unterstützung gefördert werden.
Theorie und Praxis – eng verzahnt
Die Ausbildung umfasst theoretische und praktische Inhalte, die auf die versicherten Branchen zugeschnitten sind. Sie startet mit einem halben Jahr praxisnahem „Training on the Job“. Dabei erhalten die angehenden Aufsichtspersonen deutschlandweit Einblicke in verschiedene Betriebe und sammeln wertvolle Praxiserfahrungen. Die praktische Ausbildung wird durch Seminare am Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) in Dresden ergänzt. Später folgen eigenständige Betriebsbesichtigungen.
Während der gesamten Ausbildung nehmen die AP i. V. regelmäßig an internen Seminaren teil, in denen sie ihr Fachwissen vertiefen und Antworten auf branchenspezifische Fragestellungen lernen. In den Seminaren tauschen sich die zukünftigen AP untereinander aus. Neben technischem und rechtlichem Fachwissen lernen die AP i. V. auch wichtige Soft Skills wie Konfliktlösung und präzise Kommunikation.

Während der gesamten Ausbildung nehmen die AP in Vorbereitung regelmäßig an internen Seminaren teil, in denen sie sich untereinander und mit Experten der BGN austauschen.
Vielseitige Einblicke und Ausbildungspatenschaften
Nach der bestandenen ersten internen Prüfung wählen die zukünftigen Aufsichtspersonen aus dem Kreis der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen eine Ausbildungspatin oder einen Ausbildungspaten. Diese Person unterstützt sie als Mentorin/Mentor individuell, vor allem im Hinblick auf die Praxis der Betriebsbetreuung.
Nach der Ausbildung
Nach der bestandenen Prüfung können die Aufsichtspersonen für die Mitgliedsbetriebe der BGN eine branchenspezifische Betreuung auf höchstem Niveau sicherstellen. Auch nach der Ausbildung bietet die BGN zahlreiche Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung. Fort- und Weiterbildungen werden gefördert und gefordert. Regelmäßig finden Dienstbesprechungen und Treffen mit anderen Aufsichtspersonen statt, um sich über die Arbeit auszutauschen.
BGN
1.500
BGN
14
BGN
125
Neugierig auf die Ausbildung zur Aufsichtsperson? Weitere Infos gibt es in unserem Berufsbild BGN-Aufsichtsperson und auf den BGN-Karriereseiten, wo man sich auch initiativ bewerben kann.