Unfallfrei schneiden
Cutter- oder Teppichmesser kommen an vielen Arbeitsplätzen zum Einsatz. Leider sorgen sie auch für viele Unfälle mit Schnittverletzungen an Händen oder am Bauch mit Sehnen- oder Arterienbeteiligung. Akzente erklärt, warum Sicherheitsmesser eine viel bessere und sicherere Wahl sind.
Unfallberichte wie die folgenden erreichen die BGN leider regelmäßig aus ihren Mitgliedsbetrieben, ganz unabhängig von der Branche:
- Beispiel 1: Eine Mitarbeiterin wollte einen Karton aus dem Kühlraum ziehen. Da sie noch ein Messer zum Öffnen der Kartons in der Hand hielt, schnitt sie sich damit in den Finger und zog sich eine Sehnenverletzung zu.
- Beispiel 2: Als ein Beschäftigter einen Vakuumierbeutel mit einem Küchenmesser öffnen wollte, schnitt er sich in den Handballen – Arterienverletzung inklusive.
- Beispiel 3: Eine Mitarbeiterin rutschte aus, stürzte und verletzte sich dabei an einem Messer, das in ihrer Hosentasche steckte. Die Folge: eine Schnittwunde am rechten Unterarm.
- Beispiel 4: Beim Versuch, einen Wassergewebeschlauch mit einem Cuttermesser durchzuschneiden, rutschte ein Beschäftigter ab und durchtrennte sich mit der Messerschneide die Strecksehne des linken Daumens.
Finger weg von Cuttermessern
In vielen Betrieben findet man Cutter- oder Teppichmesser: Sie sind handlich, vielseitig einsetzbar – und mit Blick auf die Arbeitssicherheit nicht empfehlenswert. Das Problem: Diese Modelle haben eine fest stehende Klinge und bergen deshalb ein hohes Verletzungsrisiko.
Besser sind Sicherheitsmesser – denn sie verhindern viele Unfälle oder vermindern zumindest die Verletzungsschwere. Je nach Einsatzbereich sind sie in drei Sicherheitsstufen und schon ab zehn Euro erhältlich:
*** maximale Sicherheit = verdeckt liegende Klinge
** hohe Sicherheit = vollautomatischer Klingenrückzug
* einfache Sicherheit = automatischer Klingenrückzug beim Loslassen des Schiebers
Eine sachgemäße Wahl und der bestimmungsgemäße Einsatz vor allem von Sicherheitsmessern hätten einen Großteil der oben genannten Arbeitsunfälle verhindern können.
Was ist bei der Messerauswahl zu beachten?
- Klingenqualität und -material: Entscheidend für Schärfe und Standzeit, Keramik ist sicherer und langlebiger als Stahl.
- Maße und Form der Klinge: Eine abgerundete Klingenspitze sorgt für mehr Sicherheit.
- Ergonomie bei der Anwendung: Rechts- und Linkshänder benötigen unterschiedliche Messer.
- Klingenwechsel: Je schneller und sicherer dieser möglich ist, desto besser.
Warum lohnt sich der Einsatz von Sicherheitsmessern?
- Weniger Unfälle und damit weniger Arbeitsausfälle
- Prämienpunkte beim BGN-Prämienverfahren
- Stärkung der betrieblichen Sicherheitskultur „VISION ZERO. Null Unfälle – gesund arbeiten.“