Ein medizinisches Atemmessgerät mit einem Mundstück ist an einer Halterung befestigt
Offene Atemwegssprechstunde der BGN

Durchatmen am Arbeitsplatz

Atemwegsprobleme am Arbeitsplatz? Die BGN bietet seit über 30 Jahren ein spezielles Präventionsprogramm für Betroffene mit allergischem Berufsasthma an. Mit branchenspezifischer Beratung sowie umfassender Allergie- und Lungendiagnostik unterstützt dieses Angebot Betroffene dabei, ihre Gesundheit zu schützen. Die kostenfreie Atemwegssprechstunde steht aber auch allen offen, die unsicher sind, ob eine Atemwegsallergie bei ihnen vorliegen könnte.

Häufigste Ursache für allergische Atemwegserkrankungen wie beispielsweise Bäckerasthma oder Bäckerschnupfen sind Roggen- und Weizenmehlstäube. Doch auch andere organische Stäube wie Futtermittel, Enzyme und Nahrungsmittelzusätze können Atemwegsallergien auslösen.

Welche Möglichkeiten bietet die offene Atemwegssprechstunde der BGN und was erwartet die Teilnehmenden dort? Akzente hat bei Dr. med. Roger Kühn und der medizinischen Fachangestellten Miriam Moll aus der Abteilung Gesundheitsschutz der BGN nachgefragt:

An wen richtet sich die offene Atemwegssprechstunde?

Die Atemwegssprechstunde ist offen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in BGN-Mitgliedsbetrieben, die den Verdacht haben, an einer berufsbezogenen Allergie zu leiden. Husten, Brustenge oder Luftnot, aber auch Schnupfensymptome wie Fließschnupfen können Ausdruck einer allergischen Atemwegserkrankung sein. Diese sollte frühzeitig erkannt werden. Das gilt auch für Personen, bei denen bereits eine außerberufliche Allergie – zum Beispiel gegen Pollen (Heuschnupfen), Hausstaubmilben oder Katzenhaare – bekannt ist und die jetzt zusätzlich Atemwegsprobleme am Arbeitsplatz entwickeln.

Werden auch zukünftige Auszubildende zur Berufswahl beraten?

Ja, insbesondere Jugendliche mit vorbestehenden Atemwegsallergien sollten sich noch vor der Berufswahl allergologisch beraten lassen, welche Berufe für sie geeignet sind.

Wie läuft die Atemwegssprechstunde ab?

Zunächst erfolgt ein ausführliches ärztliches Gespräch über die individuellen Beschwerden und die Staubexposition – also die Staubbelastung – am Arbeitsplatz. Dann führen wir eine Lungenfunktionsdiagnostik durch. Ein umfangreicher Allergietest mit Blutentnahme wird angeboten, der ebenfalls kostenfrei ist. Im Anschluss werden die Ergebnisse im ärztlichen Gespräch erklärt und erste Empfehlungen ausgesprochen. Besteht der begründete Verdacht auf eine Berufskrankheit durch allergisierende Stäube wie beispielsweise Mehl, werden in Rücksprache mit den Betroffenen die weiteren Schritte eingeleitet.

Wie unterscheidet sich diese BGN-Sprechstunde von der in einer Facharztpraxis?

Die BGN hat umfangreiche arbeitsmedizinische Erfahrungen mit den Staubexpositionen an den Arbeitsplätzen der Nahrungsmittelbranchen. Somit können gezielte, branchenspezifische Empfehlungen gegeben werden und die BGN-Sprechstunde kann die Schnittstelle zwischen Beruf und Facharztpraxis sein.

von links: Agnes Weigand, Dr. Roger Kühn, Anja Dueputell und Miriam Moll stehen lächelnd vor einer großen Fensterfront

Im Team Atemwegssprechstunde bei der BGN in Mannheim arbeitet ausschließlich medizinisches Fachpersonal: Agnes Weigand, Anja Düputell und Miriam Moll sowie Dr. Roger Kühn.

Wie kann man sich für die Atemwegssprechstunde anmelden? Wo und wann findet sie statt?

Die Atemwegssprechstunde findet in allen BGN-Außenstellen des Gesundheitsschutzes statt (siehe Kontaktinformationen in der Infobox unten). Standardmäßig findet die Sprechstunde montags statt. Die BGN passt sich aber nach Möglichkeit an die terminlichen Bedürfnisse der Versicherten an. 

Ist auch eine telefonische Atemwegssprechstunde möglich? 

Ja, bei weiter Anreise oder anderen Hinderungsgründen ist eine niederschwellige, ärztliche Erstberatung auch per Telefon möglich. Hier kann dann abgeschätzt werden, ob beziehungsweise welche weiteren Schritte notwendig sind.

Auf den Punkt gebracht: Welche Vorteile bietet die offene Atemwegssprechstunde?

Die BGN-Sprechstunde umfasst eine fundierte ärztliche Beratung und Diagnostik bei Verdacht auf berufsbedingte Atemwegserkrankungen. Das branchenspezifische Know-how kann die Schnittstelle zwischen Beruf und Facharztpraxis schließen.