Im Jahr 2023 erlitten circa 7.600 BGN-Versicherte eine Verletzung infolge eines Straßenverkehrsunfalls, dies entweder auf dem Weg von und zur Arbeit oder auf dienstlichen Wegen. Knapp die Hälfte (46 Prozent) war dabei mit einem Fahrrad oder E-Bike unterwegs. Naturgemäß liegt der jahreszeitliche Unfallschwerpunkt für Fahrräder in den Monaten Mai bis September und örtlich eher im städtischen Umfeld.

Der Großteil der Radunfälle waren sogenannte Alleinunfälle, das heißt ohne Beteiligung eines anderen Verkehrsteilnehmers: meist Stürze vom Fahrrad, die sich oft als ein Zusammenwirken von situativen (z. B. Nässe, Glätte, Mängel an Radwegen, Straßenbahnschienen, plötzlich auftauchende Hindernisse) und persönlichen Ursachen (z. B. mangelnde Fahrzeugbeherrschung, Risikoverhalten) darstellen. Da Auslieferungsfahrten immer häufiger per Fahrrad erledigt werden, stieg auch der Anteil von Fahrradunfällen an den Arbeitsunfällen im Straßenverkehr auf rund 25 Prozent im Jahr 2023.

Radeln lohnt sich
Doch die Fahrradmobilität hat viele Vorteile: Wer Fahrrad fährt, steht nicht im Stau, muss keinen Parkplatz suchen und tut etwas für seine Gesundheit. Fahrradfahren ist umweltfreundlich und innerhalb von Städten sind die Zweiräder auf den meisten Strecken nahezu gleich schnell am Ziel wie ein Auto oder der öffentliche Personennahverkehr. Die trendigen E-Bikes motivieren zudem viele Neu- und Ex-Radler zum Umstieg aufs Zweirad.

Trotz des leicht höheren Verletzungsrisikos für Fahrradfahrende ergibt sich im Durchschnitt ein deutlich höherer gesundheitlicher Nutzen durch das Radfahren – das belegen viele internationale Studien.

Durch die Teilnahme am Modellprojekt „Radfahren – sicher und gesund“ können Betriebe im Prämienverfahren der BGN punkten, wenn sie ein Projekt zur Förderung des (sicheren) Radverkehrs in ihrem Unternehmen umsetzen.

BGN-Modellprojekt im Prämienprogramm

Auch die BGN sieht das Radfahren als Mobilitätsalternative grundsätzlich positiv, möchte aber die Sicherheit noch mehr fördern. Dazu dient auch das Modellprojekt „Radfahren – sicher und gesund“ im Prämienverfahren der BGN. Hier können Betriebe Prämienpunkte erhalten, wenn sie ein Projekt zur Förderung des (sicheren) Radverkehrs in ihrem Unternehmen umsetzen. Ein solches Projekt sollte folgende Bausteine umfassen:

1. Umsetzung von mindestens einem Training „Sicherheit für den Radverkehr“
Das vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) für Betriebe und öffentliche Einrichtungen entwickelte Training „Sicherheit für den Radverkehr“ soll Rad- und E-Bike-Fahrende für Gefahrensituationen sensibilisieren und will mit den Teilnehmern gemeinsam Strategien für ein sicheres Fahren entwickeln. Das Training besteht aus einem (kürzeren) Theorie- und einem (längeren) Praxisteil und dauert – je nach gewünschtem Umfang – vier bis sechs Stunden. Wird eine längere Variante gewählt, kann beispielsweise eine Fahrradexkursion zu Gefahrenstellen in der Umgebung und auf dem Werksgelände einbezogen werden.

Die Kosten für den Trainer werden von der BGN getragen. Der Betrieb muss sich nur um die Durchführung kümmern und gewährleisten, dass mindestens acht Mitarbeitende teilnehmen. Kleinere Betriebe können sich dazu auch zusammenschließen.

2. Der Betrieb realisiert zusätzliche Maßnahmen zur Förderung des (sicheren) Radfahrens
Hinweise zu sinnvollen Maßnahmen finden sich beispielsweise im Handbuch „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber – leicht gemacht“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Über die umgesetzte(n) Maßnahme(n) informiert der Betrieb am Jahresende die BGN unkompliziert anhand eines Evaluationsbogens.