Sauberkeit und Ordnung am Arbeitsplatz
Tipps für sichere, gesunde und produktive Arbeitsumgebungen

Warum sich Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz lohnen

„Ordnung ist das halbe Leben“ – eine Binsenweisheit? Mitnichten: Geht es sauber und ordentlich zu, passieren weniger Unfälle, Abläufe und Prozesse werden optimiert und letztendlich wirkt sich ein gepflegter Arbeitsplatz positiv auf die Motivation und die Gesundheit der Beschäftigten aus – von der attraktiven Außenwirkung einmal ganz abgesehen.

Ein verschmutzter Boden, vertauschte Gefahrstoffe durch fehlende Kennzeichnung, verstellte Flucht- und Rettungswege, Notausgänge und Feuerlöscher gefährden die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Verloren gegangene Arbeitsmittel oder nerviges Suchen vergeudet Zeit, kostet Ressourcen und verschwendet somit Geld. Trotzdem tun sich manche Betriebe schwer damit, das Thema Ordnung und Sauberkeit ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen. Oft kostet es erst einmal Überwindung, mit dem Aufräumen anzufangen. Mit diesen Tipps könnte es klappen – am besten gemeinsam im Team:

Entrümpeln

Über die Zeit hinweg kann sich am Arbeitsplatz oder in der Betriebsstätte richtig viel ansammeln, was dort nicht gebraucht wird oder ganz woanders hingehört. Das ist weder ordentlich noch ansehnlich. Will man die Mission Ordnung und Sauberkeit richtig beginnen, sollten ausnahmslos alle Ablagen, Schränke, Schubladen und Ähnliches durchforstet werden, selbst wenn diese auf den ersten Blick ordentlich erscheinen. Es muss mit Bedacht, aber auch dem nötigen Mut entschieden werden, was tatsächlich benötigt wird und bleiben darf, was woanders hingehört – und was ausgemistet und entsorgt werden muss. Bitte achten Sie in diesem Zusammenhang auf die ortsüblichen Vorgaben zur Mülltrennung.

Ordnungssysteme

Erst nach der Entrümpelung ist die Zeit gekommen, Ordnung in das vorhandene Chaos zu bringen. Regelmäßig verwendete Arbeitsmittel gehören an einen zentralen Platz, wo sie schnell greifbar sind. Standardisierte Bezeichnungen, Farben und klare Plätze für gemeinsam genutzte Arbeitsmittel, Rohstoffe und Zutaten helfen nicht nur den neuen Kollegen und Aushilfen, sich schnell zurechtfinden. Besonders in Werkstätten, Küchen und Produktionsstätten sollten alle Arbeitsmittel nach getaner Arbeit sauber und ordentlich an festen Plätzen aufbewahrt werden.

Wenn sinnvoll, können Whiteboards oder Ähnliches angebracht werden, wo tagesaktuelle Aufgaben, Anwesenheiten und sonstige Informationen für alle gut sichtbar visualisiert werden.

Sauberkeit und Ordnung am Arbeitsplatz

Gilt nicht nur für Küchen: Arbeitsmittel werden ordentlich an festen Plätzen aufbewahrt.

In einer Messerschublade sind verschiedene Messer aufbewahrt.

Das ist umso wichtiger, wenn von den Werkzeugen eine Verletzungsgefahr ausgeht.

Regeln und Routinen

Gemeinsam erstellte Regeln helfen dabei, dass die Ordnung im Betrieb funktioniert und Bestand hat. Was kann jede Kollegin und jeder Kollege dazu beitragen? Wer ist für was zuständig? Solche Abmachungen schriftlich festzuhalten und auszuhängen, beugt zukünftigen Konflikten vor und sorgt für Transparenz.

In diesen Zusammenhang gehört auch folgender Klassiker: die berühmten fünf Aufräum-Minuten am Ende einer Schicht, in denen alle anpacken, um alles wieder zu reinigen und am vorgesehenen Ort zu verstauen.

Hier ist Aufschieberitis verboten

Auch wenn es meist schnell gehen muss und für „solchen Kram“ keine Zeit da zu sein scheint: Gefährliches wie beispielsweise Stolperfallen oder zugestellte Notausgänge ist sofort zu beseitigen oder zu melden und nicht auf die lange Bank zu schieben.

Das Einmaleins der „Ordnungshüter“

Sind die allgemeinen Dinge abgehandelt, können konkretere Dinge angegangen werden. Hier ein paar Beispiele:

Boden sauber und trocken halten: Damit es nicht zur ungewollten Rutschpartie kommt, sind Flüssigkeiten wie Wasser, Öl oder Fett immer sofort vom Boden zu entfernen.

Kabelsalat ist nicht gesund: Übersehene Kabel sind eine häufige Ursache für Stürze. Deshalb: Kabelschächte oder Deckenanschlüsse verwenden und so Stolperfallen verhindern; Kabel beiseiteräumen oder ordentlich fixieren.

Gestapelte Kisten stehen auf dem Boden im Weg.

Vorsicht, Stolperfalle! Wo Personen unterwegs sind, darf nichts im Weg stehen. Alle Hindernisse deswegen schnellstmöglich entfernen – so viel Zeit muss sein.

Zerbrochene Eier auf dem Boden

Eieiei ... Verschmutzte Fußböden sofort säubern – sonst drohen bei Verunreinigungen durch Wasser, Öl, Fett oder anderes schmerzhafte Rutschpartien.

Schnee räumen

Schnee schieben, bei Glatteis streuen, Laub entfernen: Wer für die Sauberkeit und Sicherheit der Verkehrswege vor der Tür zuständig ist, muss klar geregelt sein.

Kann das weg? Dann weg! Dinge, die im Weg stehen, behindern effizientes und sicheres Arbeiten. Abfall, Müll, leere Kartons, Verpackungen und Co. deshalb bitte sofort aus dem Weg räumen. Absolutes No-Go ist, wenn diese Sachen Flucht- und Rettungswege, Notausgänge, Feuerlöscher oder Erste-Hilfe-Material versperren.

Sicher hoch und wieder runter: Niemals Stühle oder Kisten zum Aufsteigen verwenden. Das funktioniert jedoch nur, wenn sichere und geeignete Leitern und Tritte stets griffbereit und auffindbar sind. Anschließend müssen diese wieder zurückgestellt werden. Ihre Kolleginnen und Kollegen werden es Ihnen danken.

Draußen vor der Tür: Auch vor der Tür muss es sicher sein. Besonders für das Sauberhalten von Verkehrswegen müssen Zuständige benannt und mit geeigneten Arbeitsmitteln fürs Laubfegen und den Winterdienst (Schnee schieben und bei Glatteis streuen) ausgestattet werden.

Es gibt überzeugende Gründe, die „Mission Possible“ zu starten: Eine gepflegte und aufgeräumte Arbeitsumgebung ist für die Effizienz und Sicherheit eines Betriebs wichtiger als von vielen angenommen. Wird die Mission Ordnung und Sauberkeit im Team absolviert, wirkt sich das ganz bestimmt positiv auf die Akzeptanz und Arbeitsatmosphäre aus.