
Unfallrisiken für Azubis senken
Der Einstieg ins Berufsleben birgt für Auszubildende besondere Unfallrisiken: Unerfahrenheit, fehlende Routine und Unkenntnis von Gefahren führen dazu, dass junge Beschäftigte deutlich häufiger verunglücken als ältere Kolleginnen und Kollegen. Prävention ist daher von Anfang an unverzichtbar – die BGN unterstützt Betriebe dabei.
Der Beginn einer Ausbildung ist für junge Menschen ein bedeutender Schritt, bringt aber auch ein erhöhtes Risiko für Arbeitsunfälle mit sich. Laut Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hatten Auszubildende im Jahr 2023 rund 26.300 meldepflichtige Unfälle. Was die Zahlen ebenfalls belegen: Beschäftigte unter 25 Jahren werden deutlich häufiger verletzt als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen. Der Anteil meldepflichtiger Arbeitsunfälle bei Auszubildenden in den Branchen der BGN lag 2024 bei 2,8 Prozent. Auch Wegeunfälle sind häufig, mit einem Anteil von 3,3 Prozent bei Auszubildenden im Jahr 2024.
Risikofaktor mangelnde Erfahrung
Die Gründe für das erhöhte Risiko sind vielfältig. Mangelnde Berufserfahrung führt dazu, dass Auszubildende Gefahrensituationen oft falsch einschätzen. Der Einstieg in eine neue Umgebung, fehlende Routine und die Unkenntnis über Sicherheitsvorschriften und -maßnahmen erhöhen die Unfallgefahr zusätzlich. Junge Menschen unterschätzen Risiken oder nehmen sie anders wahr, was unvorsichtiges Verhalten begünstigt.
Besondere Gefährdungen und Gefahrenquellen bestehen innerhalb der BGN-Branchen beispielsweise im Gast- und Backgewerbe durch Stolper-, Rutsch- und Sturzgefährdungen oder im Umgang mit Messern oder heißen Oberflächen. In der Nahrungsmittelherstellung, Getränkeindustrie und der Fleischwirtschaft sind etwa der Umgang mit Maschinen wie Bandsägen, Teigknetmaschinen oder Verpackungsmaschinen risikobehaftet. Auch Lärmeinwirkungen sowie das Heben und Tragen schwerer Lasten erhöhen das Risiko für Gesundheitsschäden. Hauterkrankungen, zum Beispiel durch den Umgang mit Reinigungsmitteln und anderen Chemikalien, zählen bei Auszubildenden zu den am häufigsten angezeigten Berufskrankheiten.
Prävention ist Pflicht
Um Berufsanfänger zu schützen, sind präventive Maßnahmen unerlässlich. Arbeitgeber müssen Gefährdungsbeurteilungen durchführen, Schutzausrüstung bereitstellen und regelmäßige, praxisnahe Unterweisungen durchführen. Diese Schulungen sollten auf die konkreten Aufgaben der Auszubildenden abgestimmt sein und diese einbeziehen. Eine offene Kommunikations- und Fehlerkultur, in der Auszubildende Gefahren ohne Angst ansprechen können, ist ebenfalls wichtig.
Arbeitgeber und Auszubildende sollten gemeinsam an einem sicheren und gesunden Berufsstart arbeiten. Die BGN unterstützt Betriebe dabei.